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LITERATUR. 129 Schrift des Minoriten Francesco Quaresmio von Lodi. Schon bei
dem Ritter Laurens d’Arvieux, der auf Befehl Ludwig’s XIV. 1660
in Palaestina reiste, beginnt einige Skepsis; die Reisenden be-
ginnen
nüchterner zu werden. So verdient die Beschreibung des
Henry Maundrell, Caplan der englischen Factorei in Aleppo(1697),
noch heute Beachtung. Es beginnt nun an die Stelle der bisher
vorwiegenden erbaulichen Zwecke ein wissenschaftlicher Drang zur
Erforschung des heiligen Landes zu treten, so vor allem bei dem
berühmten Richard Pococke, Bischof von Meath (1738), während bei
dem Arzt Friedrich Hasselquist (1751) die naturwissenschaftlichen
Interessen überwogen. 1767 brach der gelehrte Giovanni Mariti,
toskanischer Consulatskanzler, einer strengeren Kritik die Bahn,
aber erst unserm Jahrhundert war es vorbehalten, die Initiative zu
einer wirklich wissenschaftlichen Behandlung des Stoffes zu er-
greifen
. Gleich im Beginn treten Männer wie Ulrich Jasper Seetzen
und Johann Ludwig Burckhardt nüchternen Blickes auf den Schau-
platz
. Vor allem sind von letzterem lesenswerth die Bemerkungen
über die Beduinen und Wahabi Weimar 1831. Wir könnten hier
noch Namen wie Scholz, Berggren, Prokesch, Léon de Laborde,
Schwarz
etc. nennen, müssen uns aber begnügen, einige der ver-
dienstvollsten
Männer anzuführen. Von Deutschen ist in erster
Linie der Arzt Titus Tobler anzuführen, der in 4 Wanderungen
und einer Anzahl anderer Schriften die Kenntniss Palästina’s und
speciell auch Jerusalems ungemein gefördert hat. Besonders seine
zwei Bücher Topographie von Jerusalem und seinen Umgebungen
(Berlin 1853) zeugen von erstaunlicher Belesenheit in allen
Schriften älterer Pilger. Ausserdem sind zu nennen: Die Siloa-
quelle
und der Oelberg, St. Gallen 1852; Denkblätter aus Jeru-
salem
, St. Gallen 1853; Dritte Wanderung, Gotha 1859. Von
18481854 erschienen auch die entsprechenden Theile von
Karl Ritter’s Erdkunde von Asien (Band VIII: Die Sinai-Halb-
insel
, Palästina und Jerusalem), in welcher ebenfalls die Literatur
grossartig benutzt ist. Das Werk von Raumer Palästina ist
etwas veraltet (4. Aufl., Leipzig 1860). Die preussischen Consuln
Schnitz und Rosen (Wetzstein) haben Namhaftes zur Kenntniss des
heiligen Landes beigetragen. Das Pilgerbuch von Sepp, Jerusalem
und das heilige Land (2. Aufl., Schaffhausen 1873) bringt manches
Interessante. Aus neuester Zeit haben wir auch in Schenkel’s Bibel-
lexikon
eine Menge trefflicher Aufsätze, namentlich von Furrer
(vgl. auch dessen Wanderungen durch Palästina, Zürich 1865).
Von Holländern ist Van de Velde zu nennen, dessen grosse Karte
von Palästina (Gotha 1866, dazu Memoir to accompany the map,
Gotha 1868) vorläufig immer noch die beste ist. Unter den fran-
zösischen
Reisenden verdient Lamartine kaum den Ruf, den er ge-
niesst
; hingegen findet sich in den Schriften des Akademikers de
Saulcy
(Voyage autour de la mer morte, Paris 1853, Prachtwerk;
Voyage en terre sainte, 2 Bde., Paris 1865) vieles Interessante.